Die ziel-gerichtete Konzentration auf ein Meditationsobjekt (wie z.B. den Atem oder die liebende Güte) ist ein wichtiger Teil der Praxis; sie erzeugt aber auch notwendigerweise Spannungen in unserem Geist. Deshalb ist es wichtig, ein Gegengewicht in unserer Praxis zu haben – Phasen der Rezeptivität, in denen sich die Früchte unserer Aktivität entfalten und wirken können. Eine Möglichkeit dies zu tun ist, nach der Atem- oder Metta-Meditation noch 5-10 Minuten „bloß zu sitzen“.

Bei dieser Übung versuchen wir nicht zu meditieren, und wir versuchen auch nicht nicht zu meditieren. Oder in Sangharakshitas Worten: „Don’t make an effort. Don’t not make an effort.“ Wir sind einfach unseres Körpers gewahr, der Umgebung, und der Dinge die in unserem Geist vor sich gehen. Wir beobachten was immer gerade da ist mit wohlwollendem Interesse, ohne es zu beurteilen, und ohne uns vom Geschehen mitreißen zu lassen.